Bern: Schloss Blankenburg - Le château de Blankenburg

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Vermutlich war diese Burg das Zentrum einer kleinen Rodungsherrschaft innerhalb der Herrschaft Obersimmental. Errichtet wurde sie möglicherweise von einem Vertreter der Freiherrenfamille von Weissenburg. Mit der Eroberung des Obersimmentals fiel im 14. Jahrhundert auch die Herrschaft Blankenburg an die Stadt Bern.

Da die Burg Mannenberg seit 1349 in Trümmern lag, mussten die Beinei mit der zweitgrössten Burg im Tal Vorlieb nehmen. Sie richteten hier ihre Landvogtei, Kastlanei genannt, ein. Diese bestand bis zum Untergang des Alten Bern im Jahr 1798. Noch heute sind wesentliche Teile der mittelalterlichen, wohl im frühen 13. Jahrhundert errichteten, Anlage rekonstruierbar. Der Hügel, auf dem die Burg steht, ist ost- und nordseitig durch einen Trockengraben geschützt. Über die Brücke erreichte man zuerst eine ummauerte Vorburg mit Ökonomiebauten. Nach Süden schloss erhöht die separat ummauerte Kernburg an. Deren Zentrum bildete ein Turm mit quadratischem Grundriss, der die Südostecke besetzte. Nordseitig schloss ein zweigeschossiger Wohnbau an, wahrscheinlich der Palas. Er war mit einer Kapelle ausgestattet. An der Westseite des Turmes bestand ein Wirtschaftsgebäude. Südlich der Kernburg schloss eine weitere ummauerte Vorburg an, deren Ecken mit Rundtürmchen versehen waren.
Nach einem Brand im Jahr 1767 entstand 1768-70 die barocke,- heute noch bestehende Anlage. Sie wird von einem -förmigen Baukörper dominiert, der aus dem zweigeschossigen Corps-de-Logis an der Stelle des Turms und des Wirtschaftsgebäudes und einem eingeschossigen Seitenflügel an der Stelle von Palas und Kapelle besteht.

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Schloss Blankenburg für 1,25 Millionen verkauft

Das Schloss Blankenburg wird von einer noch zu gründenden Stiftung gekauft, welche die IG Schloss Blankenburg errichten wird. Das Schloss bleibt damit in einheimischen Händen und soll für Veranstaltungen und Trauungen genutzt werden.
Mit dem Inkrafttreten der Reform der dezentralen kantonalen Verwaltung und Justiz hat der Kanton für das Schloss Blankenburg inskünftig keine Verwendung mehr. Deshalb hat es das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude vor zwei Jahren zum Verkauf ausgeschrieben. Die Ausschreibung ergab mehrere Kaufangebote mit interessanten Nutzungskonzepten. Beim Entscheid der Kantonsregierung waren die Beteiligung der Gemeinden und die Nutzung für öffentliche Zwecke ausschlaggebend. Deshalb hat die Interessengemeinschaft Schloss Blankenburg (IG) den Zuschlag bekommen. Als Trägerschaft ist eine gemeinnützige Stiftung mit öffentlichem Zweck vorgesehen.
Kulturgut erhalten
«Wir sind positiv überrascht, dass der Regierungsrat so entschieden hat», gibt der Präsident der IG, Hans-Jörg Pfister, auf Anfrage bekannt. Die IG will die Schlossanlage als Kulturgut erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Konzept beinhaltet den Betrieb eines Trauungs- und Zeremonielokals mit kleinem Gastrobetrieb sowie öffentliche Veranstaltungen sowie kulturelle Angebote oder Ausstellungen. «Es sieht gut aus, dass wir auf die Liste der Zeremonie- und Traulokale aufgenommen werden», bestätigt Hans-Jörg Pfister. Zudem ist das Schloss auch für private Anlässe offen. «Die IG will das Schloss so erhalten wie es ist. Einzig die Gefängniszelle wird zu einer Küche umgebaut», sagt Hans-Jörg Pfister. Nun steht die Stiftungsgründung bevor: «Hierfür ist alles schon vorbereitet. Nur haben wir sie nicht eingesetzt, bevor wir den Entscheid des Regierungsrates kannten», begründet er. Einzig müssten noch die Personen für den Stiftungsrat bestimmt werden. Danach soll die Finanzierung an die Hand genommen werden und im März 2011 soll die Übergabe stattfinden.
Konkurrenz ausgestochen
Die IG besteht aus sämtlichen Gemeinden des Simmentals (Diemtigen bis Lenk) und des Saanenlands, weiteren Institutionen sowie zahlreichen Privatpersonen und Firmen aus der Region. «Da sämtliche Gemeinden des Obersimmentals und des Saanenlandes die Finanzierung mittragen, hat die Regierung verstanden, dass wir zusammen hinter dem Schloss stehen und gewährt», erklärte der Präsident.
Problematisch mit Boutique Hotel
Diese einheimische Verbundenheit hätte laut Pfister auch den Ausschlag gegeben, dass die IG vom Kanton den Vorzug gegenüber dem vor kurzem aufgetauchten Kaufinteressenten Daniel Köppel erhalten hätte, obwohl dessen Angebot wesentlich höher sein solle als die 1,25 Millionen Franken der IG. «Zudem wäre ein Boutique Hotel, wie der Mitkonkurrent vorgesehen hätte, laut Denkmalpflege problematisch gewesen», begründet Präsident Pfister. (Berner Oberländer)

Von Luzia Kunz.

 


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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles