Bern: Gerzensee Altes Schloss - Le château Vieux de Gerzensee

Gerzensee
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Weitere Luftaufnahmen von Gerzensee

Das Alte Schloss am Fuss des Festi-Hügels liess Jakob von Wattenwyl nach dem Grossbrand 1518 im spätgotischen Stil errichten; der Innenausbau erfolgte unter Balthasar Ambühl. Spätere Besitzer waren die Familien Augsburger (1757-85), Wyss (1785-1923), von May (1923-47) und Stuker (ab 1947).

Dorf und Gericht Gerzensee gehörten jedenfalls mit den Nachbardörfern Mühledorf und Kirchdorf zu der ehemaligen ausgedehnten Herrschaft der Freiherren von Kramburg, welche wahrscheinlich auch einen Burgsitz unmittelbar beim Dorfe hatten. Von der alten Burg, die Festi genannt, sah man noch vor wenigen Jahren Mauerspuren auf einem Nagelfluhkegel am Berghang oberhalb des Dorfes. Die Herrschaft Kramburg ward früh geteilt und auch Gerzensee ist schon ums Jahr 1300 zu je einem Drittel im Besitz Heinrichs von Kramburg, Ulrichs von Gysenstein und Niklaus Neunhaupts, alle drei Burger zu Bern. 1327 ist auch Johann der Jüngere von Bubenberg hier Mitherr. Der kramburgische Anteil gelangte nach 1350 zugleich mit Uttigen an Ritter Werner von Resti, Schwiegersohn und Erbe des letzten Kramburgers, und durch seine zweite Gemahlin Margaretha von Scharnachthal an deren zweiten Gemahl, den Schultheissen Ulrich von Bubenberg. Zu Beginn des 15.Jahrhunderts erwarb Gilian vom Holz, gen. von Schwarzenburg, die Herrschaft Gerzensee, von dessen Sohn sie ver mutlich durch Kauf an den reichen Schultheissen Jakob von Wattenwyl (1466-1526, Schultheiss 1512-1525) gelangte. Sein Urenkel Bernhard von Wattenwyl (+ 1620) verkaufte 1606 Gerzensee an Caspar von Graffenried, dessen Nachkommen die Herrschaft bis 1652 besassen. Nachher wechselte sie vielfach ihre Besitzer und wurde zu Beginn des 18.Jahrhunderts neuerdings geteilt. Einen Drittel derselben hatte in den 1690er Jahren Samuel Morlot (1670-1763) erworben. Er liess das sog. neue Schloss mit seinen schönen Gartenanlagen erbauen. Zwei Drittel waren an Beat Ludwig Tribolet (+ 1719) gelangt, der diesen seinen Anteil seinem Schwager, dem späteren Schultheissen Isaak Steiger vermachte, welcher ihn wieder an Franz Emanuel von Graffenried verkaufte. Dessen Sohn endlich Franz von Graffenried (1728-1778) ver einigte wieder durch Ankauf des sog. "neuen Schlosses" die ganze Herrschaft in seiner Hand und verlegte in der Folge auch den Herrschaftssitz in dieses neue Schloss. Von seinem gleichnamigen Sohne erwarb 1813 Oberst Karl Emanuel von Erlach (1776-1862) das neue Schloss, nachdem schon 1810 die Herrschaftsrechte gegen Ablösung der Zehntpflicht der Regierung abgetreten worden waren. Die Nachkommen Karl Emanuels von Erlach verkauften das Schloss erst 1919. Das "alte", wohl im 18.Jahr hundert an der Stelle oder unmittelbar zu Füssen - des ehemaligen kramburgischen Herrschaftssitzes , in der Art eines eleganten Landsitzes erbaute Schloss, war inzwischen um 1750 an Joh. Rudolf Wyss (1721-1805) gelangt.

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Bibliographie

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