Auf dem schmalen Bergrücken, der zwischen den beiden Veveyses bei der Öffnung des Tales sich zum Genfer See hinzieht, seitlich eingerahmt vom Mont Vuarat und den Plejaden, vor sich den Blick über den See hinweg zu den Savoyer Bergen, lag ehemals die feile Burg der Herren von Fruence. Ihre Herrschaft war eine der ältesten des Freiburger Gebietes, und ihre Herren gehörten durch Reichtum und Verwandtschaft zu den einflussreichsten des Landes. Aber Herrschaft und Geschlecht blühten und bestanden nur kurze Zeit.
Der erste urkundlich belegte Herr von Fruence war Liefredus de Caitello Friuwenciae, der 1095 dem Kloster Romainmotier seinen Besitz in Villars - Bozon bei Cossonay schenkte. Auch unter den Wohltätern von Altenryf finden wir die Herren von Fruence. So 1175, als Humbert von Fruence dem Kloster das Lehen zu Treyvaux schenkte, das Philipp von Treyvaux dort inne hatte.
Auch diese anfangs reichsunmittelbare Herrschaft sollte der starken Expansionpolitik Peter II. von Savoyen zum Opfer fallen, der schon lange ein begehrliches Auge auf diese blühende Herrschaft geworfen hatte. Zudem konnte er es den Herren von Fruence nicht vergessen, dass sie Johann von Cossonay bei seiner Bewerbung um den Bischofssitz von Lausanne gegen seinen Bruder Philipp von Savoyen unterstützt und ihm zum Erfolg verholfen hatten. So wartete er nur auf eine Gelegenheit, um die Herrschaft an sich zu bringen. Diese bot sich, als er in einem Streit der Herren von Fruence mit andern Herren des Landes zum Schiedsrichter bestellt wurde. Sein Urteil war hart und rücksichtslos: Die Herren von Fruence mussten auf ihre Burg und ihren Besitz im Tal von Fruence verzichten zugunsten Peters von Savoyen und dessen Oberhoheit anerkennen. Er gab ihnen zwar ihren Besitz als Lehen zurück, aber der kurze Glanz des Hauses war damit erloschen. 1296 musste Jean de Chatel dem Grafen Amadeus V. von Savoyen seine Herrschaft Chatel verkaufen.
Schon Ende des 11. Jahrhunderts muss die Burg befanden haben, wird sie doch in der erwähnten Urkunde vom Jahre 1095 ausdrücklich genannt, castellum Friuwenciae. Wenn aber im Schenkungsbuch von Altenryf zum Jahre 1195 gesagt wird, dass man in jener Zeit den Bau von Blonay und Fruence begonnen habe, „in illo tempore coeperunt Blonay et Fruencia“, so kann es sich nur um einen Neubau handeln. Es war ja auch die Zeit, als das Haus Fruence seiner grössten Blüte entgegenging.
Über die Schicksale der Burg wissen wir nichts. Alles was heute übrig blieb, sind einige Mauerreste am Ende des Hügels. Die beigefügte Rekonstruktion, die auf Grund dieser Reste gegeben ist, gibt eine gute Vorstellung der Lage und vielleicht
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