Weitere Luftaufnahmen von Gruyère (1, 2, 3 )
Der felsige Standort, der das Sarine Tal enger zusammenschliesst, zeichnet sich ideal aus für eine Konstruktion einer feudalen Festung. Ein solches Werk erlaubte die Kontrolle des oberen Laufes des Flusses, der hier den Berg verliess, um in eine Region zu fliessen, die ab dem 11. Jahrhundert entsprang. Vom oberen Teil dieser Erhöhung war es einfach, die ausgedehnte Voralpen Ebene zu überwachen.
Man weiss nicht, wann das Grafenhaus der Gruyères entstand. Der Ursprung des Wortes Gruyères bleibt gleichwohl im Dunklen. Der Kran, das Emblem der Wappen und des Siegels des Greyerzerhauses erschien bereits in 1221.
In 1073 wurde die Burg zum ersten Mal erwähnt. Zu den ältesten noch sichtbaren Elementen gehört ein viereckige Turm und die solide innere Mauer, die mit einer Dicke von vier Metern den Hof des Schlosses abgrenzt. Später wurden mehrere Wohnungsgebäude an diesen Mauern gelehnt. Dieser Bereich des Werkes wurde bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts, vielleicht sogar in seinem Hauptteil vor 1200 beendet. Es scheint, dass der östliche Teil des Dorfes auch aus dem 12. Jahrhundert datiert, wenigstens was den oberen Teil der Agglomeration betrifft, bis zur aktuellen Tür von SaintGermain. Dokumente von 1195/96 dokumentieren in der Tat einen Markt, auf dem die Grafen nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Bischof von Lausanne verzichten mussten, zugunsten von Bulle.
Im 13. Jahrhundert betrat Savoyen die Bühne. Als seine Vasallen in 1244 nahmen die Greyerzer Grafen an mehreren der Kriege teil, die von ihren Meistern geführt wurden. Das hinderte sie nicht daran, auch darauf zu achten, ihr eigenes Territorium zu erweitern. Der bedeutendste Zeuge dieser Zeit von Peter II aus Savoyen ist der grosse kreisförmige Wachtturm, der im Südostwinkel des Schlosses steht. Er datiert um das Jahr 1250 herum, und misst 11,25 Meter Durchmesser und besticht durch seinen gewölbten Stockwerke. Die äusserliche Umfriedungsmauer am schroffen felsigen Abhang wurde wahrscheinlich verstärkt und im gleichen Zeitalter erhöht, was den Bau der breiten Plattform an der Seite des inneren Hofes erlaubte. Der Nordwestsektor dient heute als Aussichts, derjenige im Ostens wird seit dem barocken Zeitalter von einem französischen Kleingarten verziert. Ein Turm schützt die Hauskapelle, die zum ersten Mal in 1324 erwähnt wurde.
Mehrere Historiker stützen sich auf ein Dokument von 1221, und nehmen daher an, dass das fortgeschrittene Dorf und seine Verteidigungsbauten aus dieser Zeit stammen. Heute noch wird die Aufmerksamkeit auf das westliche Viertel der Agglomeration, wo die leicht gebogenen Gassen, durch die Topographie des Standortes verursacht, und auf die bemerkenswerten Wohnsitze geschenkt, von denen mehrere aus dem zu Ende gehenden Mittelalter datieren.
Die Umfriedungsmauern und das Schloss wurden im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut. Kurz vor 1500 unternahm man den Umbau des Behausungskörpers. Dieser eindrucksvolle Wohnungsflügel grenzt die Südseite des inneren Hofes ab. All diese Arbeiten berücksichtigten weitgehend mehrere Anträge der Schlossherren, die nach mehr Komfort strebten. Die künstlerische Dekoration wurde auch nicht vernachlässigt. Und es ist zweifellos auch unter dem Einfluss der Italienischen Renaissance, dass der achteckige Treppenturm und die Arkaden, die von drei Seiten den Hof entlangführen, stammen.
Die Bewohnter von Gruyère konnten sich insbesondere im 15. Jahrhundert einige Freiheiten sichern. Ihrerseits schlossen die Grafen, die nach mehr Unabhängigkeit strebten, ein Burgerrecht mit Freiburg ab und nahmen an der Seite der Eidgenossen an den Burgund Kriegen teil. Das ermöglichte es, bei der Eroberung des Waadtlandes (1536), eine Belagerung der Berner oder Freiburger Truppen zu entgehen.
Die gewaltigen durch verschiedene Konstruktionen verursachten Kosten verschuldeten das Haus der Grafen derart, das sie in 1555 Konkurs machten. Ihr Territorium wurde zwischen Freiburg und Bern geteilt. Insbesondere wurde die Herrschaft von Oron von Bern zurückgekauft. Später wurden die Verteidigungsvorrichtungen insbesondere die Wälle, die im Norden der Stadt aufgestellt wurden, verstärkt.
Wie gesehen, kosteten all diese Investitionen schliesslich den Grafen ihr Eigentum. Der Letzte der Grafen von Gruyère, Michel, beendete sein Leben in Frankreich, wo er der Chef einer Söldnertruppe war.
Nachdem es in die Hände von Freiburg gelangte, das bis 1798 Gruyère durch einen Vogt verwalten liess, erfuhr das Schloss keinen bedeutenden Umbau mehr. Es wurde im 19. Jahrhundert restauriert, als es das Eigentum der Familie Bovy war. Bei dieser Gelegenheit schmückten Maler, wie J.-B. Corot und Barthélemy Menn die Holztäfelung einiger Zimmer mit Landschaften, eine Attraktion für Besucher. Das Schloss wurde 1938 von den Kanton Freiburg zurückgekauft. Es ist der Öffentlichkeit zugänglich |
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