Weitere Luftaufnahmen von Montagny les Monts
Photos de John Prokpakis
Das Hügelchen von Montagny, ein strategischer Punkt, das einen Teil des Broye Tales kontrollierte, wurde schon seit dem höchsten Altertum bewohnt. Aber wegen des Fehlens von systematischen Ausgrabungen ist es unmöglich, präzise Informationen über dieses Zeitalter zu erhalten. Mehrere archäologische Entdeckungen bestätigen eine Bewohnung der Region schon seit dem Mesolithikum.
Der erste Beweis datiert aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts, wo Ulrich, der Herr von Belp und Montagny unter der Schirmherrschaft Zaehringen erwähnt wird. Die Entstehung der Herrschaft von Montagny liegt gewiss in 1146. Die zwei Söhne von Ulrich, Conrad von Montagny und Rudolph von Belp lebten in einem primitiven Schloss in Montagny. Damals war es ein viereckiger Turm, an dem eine Holz-Konstruktion angebaut war, die von einer Palisade oder eines Walls umgeben war.
Die prompte Integration der Herrschaften von Montagny in die Dynastien des Waadtlandes wurde durch das Aussterben des Hauses Zaehringen in 1218 gefährdet. Die Mehrzahl der Herrschaften und Städte hingen dann direkt vom germanischen Imperium ab. Es war eine Periode der Verwirrung und der unaufhörlichen Kämpfe zwischen Herren. Die Notwendigkeit, durch einen nahen Lehnsherren geschützt zu werden, warf alle Herren des Waadtlandes unter die savoyische Herrschaft. In 1254 war Aymon ein Vasall von Pierre II von Savoyen. Allerdings bemerkte man einige Freundschaftsverbindungen mit den Kybourg, den Erben der Zaeringen bis in 1264, die Zeit des Aussterbens dieser Dynastie. In 1276 wurde eine Weggebühr eingeführt, damals ein wichtiger Verbindungsweg zwischen Freiburg und den Hafen von Estavayer.
Folglich konnten die Herren von Montagny die Mehrzahl der Familien der kleinen Noblesse, die sich in ihrem Einflussraum niederliessen, als Vasallen gewinnen. Die Unterstützung von Savoyen machte Montagny zu einem verstärkten Punkt. Es war das goldene Zeitalter, das mehrere Jahrzehnte dauerte. Man baute die neue Stadt von 1269 bis 1309, die fünf Strassen zählte; an der wichtigsten etwa dreissig Häuser. Das alte Dorf datiert aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Herrschaft dehnte sich von Gletterens auf Lentigny im Norden und Süden und von Montagny bis Misery im Westen und im Osten, das heisst 21 Dörfer. Die Montagnys erwarben noch einen Besitz in Vully und Weinberge am Rand des Léman Sees. Zu dieser Zeit verschwand das ursprüngliche Schloss. Der derzeitige Wachtturm ist im Übrigen aus der Zeit von Pierre aus Savoyen, also aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Ab 1335 tauchten grosse Schwierigkeiten mit Freiburg auf, das versuchte, sich in westlicher Richtung auszudehnen. Die Kraft der Städte wirkte auf die feudale Macht, besonders, da sie finanziell auf die Landwirtschaft basierten, wie es der Fall war bei den Herren von Montagny. In 1358 belastete Aymon IV sein Erbe. Es wurde nicht besser durch die Ankunft von Théobald, der sein Gebiet zugrunde gehen liess. Ausserdem beging er einen sehr tadelnswerten Akt, indem er Jean von Faucigny im Wald von Belmont verfolgte und umbrachte. Dieser war ein Mönch aus Payerne, der die Messe in der Kapelle von Chandon sagen wollte im Oktober 1390.
Im November verurteilte der Gerichtshof des Waadtlandes ihn zum Tode und enteignet ihn. Aber die Gräfin aus Savoyen, Bonne von Bourbon, begnadigt ihn in Anbetracht der Dienstleistungen, die ihrer Familie erbracht wurden. In 1406 lässt Amédée VIII ihn enteignen aber liess ihn nicht töten. Théobald zog sich zurück im Aosta Tal in die Herrschaft von Brissogne, das Eigentum seiner Ehefrau, Margerite von Quart. Théobald entging dem Tod nur dank den Eheallianzen der Familie. Der Herr hatte Verwandtschaftsverbindungen mit den Dynastien von Savoyen, von Neuenburg, von Franche-Comté, von Grandson, Gruyères, von Vuippens, von Cossonay und von Habsburg. Théobald war also der letzte Herr, der in Montagny herrschte, das danach auch zum Eigentum der Savoyer wurde.
In 1447 griff Freiburg Savoyen an und erobert das Schloss Montagny am 24. Dezember. Die Kirche, das neue Dorf und andere Dörfer des Gebietes wurden angezündet, und eine gewaltige Beute wurde mitgenommen. Das Schloss entging der Katastrophe, da die Garnison bei der Ankunft der 1600 Angreifer alle Holzwerke weggenommen hatte. In 1448 wurden im Gottéron Tal die freiburgerische Truppen von Bern besiegt. Der Friedensvertrag wurde in Murten unterzeichnet. Freiburg musste eine ehrenwerte Geldstrafe zahlen, die Kirche wieder aufbauen und das Schloss restaurieren. In 1452 erhielten die Bürger von Montagny von der Seite des Herzogs Ludwig aus Savoyen die Bewilligung wichtiger Privilegien wie die Liberalisierung aller Gebühren und Steuern. Man lebte in einem neuen Zeitalter des Wohlstands. In 1460 zählte das Dorf 700 Einwohner. Der wöchentliche Markt und die jährliche Messe am Tag des Heiligen Clément erlebten einen erfreulichen Andrang. Während der Rückkehr von der Schlacht von Murten in 1476 zündeten die Freiburger Montagny erneut an und plünderten es. Infolge der Burgund Kriege in 1478 kaufte Freiburg von Savoyen die Herrschaft von Montagny, die somit zu einer freiburgerische Vogtei wurde. Dort folgten 75 Vögte mit dem Titel als Schlossherr aufeinander. In 1491 starb die legitime Linie der Barone von Montagny aus mit dem Tod von Jacques von Montagny, Ur-Enkel von Théobald in Brisogne. Ein gewaltiges Feuer verwüstete das Schloss und das Dorf in 1504. Die Konten des Schatzamts stellen in 1508 und 1509 die Ausgaben dar, die für die Restaurierung des Schlosses gemacht wurden. Die Dokumente von 1526 sprechen über "die Gemeinschaft" des Dorfes von Montagny, was eine gewisse Art der Autonomie hinsichtlich Freiburgs voraussetzt.
In 1752 war das Schloss in einem kläglichen Zustand. Seine Exzellenzen von Freiburg widmeten eine Summe von 20.000 Livres für die Restaurierung. In 1768 führte Karl von Castella einen Plan des Schlosses für das Verzeichnis des Katasteramtes aus. Er war auch in 1792 der Maler eines Aquarells, auf dem man den vollkommenen Zustand feststellen kann, in dem das Schloss sich zu dieser Zeit sich befand (siehe Illustration). Die Invasion der französischen Truppen in 1798 führte zum Ende der freiburgerischen Vogtei von Montagny, die 320 Jahre dauerte. Das Schloss und seine Abhängigkeit wurden verlassen.
Dann wurde der Distrikt von Montagny erschaffen. Überall pflanzten die Gemeinden den Baum der Freiheit. Der Distrikt von Montagny gehörte der lemanischen Republik an, dann der schweizerischen Republik. Bis 1803 musste man warten, damit die kantonalen Souveränitäten wieder auflebten mit dem Acte de Médiation von Napoleon Bonaparte. Freiburg verlor immer mehr das Interesse am Standort von Montagny, und die Verwaltungskammer verkauften am 2. Januar 1802 das Schloss und all seine Abhängigkeiten an Jean Terrapon, ein Bauer in Montagny-les-Monts für den Preis von Fr. 5200. Der Standort wurde der Hacke freigegeben und dann als Steinbruch verwendet. Eine Sicht des Beraters Jean-Joseph Combaz in 1820 zeigt uns, dass das Schloss bereits mehr Ruine war, wie wir es heute kennen. Es dauerte also etwa zwanzig Jahre, um den kostbaren herrschaftlichen Wohnsitz verschwinden zu lassen, abgesehen vom Wachtturm.
Am 21. Juni 1827 kaufte General Nicolas von Gady von Jean Terrapon "... den Turm nur mit seinen Unterstützungsmauern sowie Zugangstreppen und 10 Fuss Gelände im Umfeld des Wachtturm und freien Übergang durch den Hof des Schlosses, um zu gehen und zu kommen... ". Der Verkaufspreis war Fr. 100. -. In 1828 ging der Ort von Jean Terrapon an seinen Sohn Antoine, der in 1840 die Territorien bis zu den Flüssen der Arbogne an Barbe Stern nachgibt, eine Müllerin in Arbognes, und das Hügelchen an Nicolas Bugnon von Montagny-les-Monts. Mit der Einführung der eidgenössischen Verfassung in 1848 verschwand der Distrikt von Montagny und wurde teilweise durch den Distrikt Broye ersetzt. Die Kinder von Nicolas Bugnon verkauften in 1873 das Hügelchen und die Länder and den Bischof von Lausanne, der es der Kirchengemeinde und dem Wohle der Kurie spendete.
Im Jahre 1973 gelangt der Turm mittels einer Erbschaft zur Familie von Werra zurück. Am 21. September 1989 wurde im Saal der Maison-de-Ville die Akte der Stiftung von Général Nicolas von Gady für den Schutz des Turmes von Montagny unterschieben. Die Familie von Werra verzichtete auf all ihre Eigentumsrechte, die sie der Stiftung überschrieb.
In Zusammenarbeit mit den Bundes- und kantonalen kulturellen Behörden erschaffte die Stiftung ein Schutzprogramm des Ortes. Sofort verzichtete sie darauf, es zu einem "falschen-alten " zu machen, denn der Charme des Standortes von Montagny beruht gerade auf den Charakter eines "romantischen Ruins", der in einer bemerkenswerten natürlichen Umwelt umgeben ist. Arbeiten wurden unternommen: die Eingangszone und die Turmbasis wurden abgestützt und verstärkt, die Verschlechterung des Daches Einhalt geboten, die Mauern verstärkt und die Einmauerung der Bruchsteine, die die Aussenfassade des Gebäudes bildeten.
Die Stiftung liess ebenfalls eine Aussentreppe errichten, die nach dem Eingangstor zum Wachtturmes führt, sowie eine höhere innere Treppe, die es den Besuchern erlaubt, 30 Meter zum Gipfel des Gebäudes zu steigen und eine panoramische Sicht über die ganze Region zu geniessen.
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