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TENTLINGEN -TINTERIN
Das kleine Lehen von Tentlingen gehörte zum alten Besitz der Thierstein, die 1363 Paulus Zirkels damit belehnten. 1434 wird die Burg zum ersten Male erwähnt, die in jener Zeit mit einem Teil des Gebietes Peter von Corbières gehörte. Auch das Freiburger Spital hatte dort vorübergehend beträchtlichen Besitz, womit 1434 Jakob von Englisberg belehnt wird. Später ist Tentlingen im Besitz des Petermann von Faucigny, von dem es 1483 Petermann Aigre erwarb. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es dem General Gady, nach dessen Tode seine Witwe es 1794 ihrem Schwiegersöhne Jos. Nik. von Montenach verkaufte. Seitdem wechselten die Besitzer noch mehrmals.
Das heutige sogenannte Schloss ist ein bescheidener Landsitz des 18. Jahrhunderts. Die alte Burg lag auf dem Hügel südwestlich davon. Doch scheint auch hier der mittelalterlichen Burg eine römische oder alemannische Anlage vorausgegangen zu sein beim Übergange über die Aergera, der auf der gegenüberliegenden Seite anscheinend ebenfalls eine Feste entsprach, wenn man die dortige Ortsbezeichnung Burg als Erinnerung daran deuten darf. Der Bezirk der Tentlinger Burg hebt sich auf diesem Hügel noch deutlich ab, fast quadratisch mit etwa 5 Meter Durchmesser. Auf der Südseite, die (teil zum Grunde hin abfallt, ist ein kleiner Wall, an dessen weltlichem Ende man einen Mauerrest blossgelegt hat, aus roh behauenen Steinen in dünnen Mörtellagen. Nach den bescheidenen Geländemassen kann hier keine grössere Anlage gestanden haben. Aber es ist ungewiss, ob es sich hierbei um Reste eines früheren oder eines mittelalterlichen Baues handelt, der aber anscheinend schon im 16. Jahrhundert zerstört war. Denn 1555 wird bei Tentlingen ein Ort genannt „Zur Feste“, der mit diesem Platz wohl identisch ist, heisst doch heute noch der Brunnen auf dem Westhang des Hügels „s’Föstiwasser“ = das Festewasser.
Beachtenswert ist noch am Fuss des Hügels in der Aue eine eigenartige, kreisrunde Anlage von etwa 2,50 Meter Durchmesser mit sorgfältig gemauerten Wänden in der Höhe von 2-3 Metern. Bei der Ausgrabung im Jahre 1925 durch Lehrer Kolly wurde auf der Südseite ein Zugang festgestellt mit aufgehenden Gewänden und dem Ansatz eines Türbogens. Nach der ihm damals gemachten Mitteilung eines alten Ortsbewohners soll von dieser sonderbaren Anlage, die gedeckt war und deshalb keinen Brunnen darstellen konnte, ein Gang durch den Hügel geführt haben bis zur Höhe, wo die Burg stand, wovon aber schon damals nichts mehr festzustellen war.
In dem früher parkartig gefalteten Waldabhang der Weitseite liess der damalige Besitzer von Tentlingen, General Gady, den bei der Verteidigung der Tuilerien gefallenen Schweizern ein Erinnerungsmal setzen, einen schlicht behauenen Granitblock mit der Aufschrift: Den Schweizern vom 10. August 1792.
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