Schloss Rouelbeau bei Ménier (en français)

Rouelbeau

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Bis vor kurzem liess der verstärkte Standort von Rouelbeau, in der Gemeinde von Meinier, dem Spaziergänger seine romantischen Ruinen sehen, die durch die Vegetation bedeckt wurden. Im Rahmen einer globalen Nutzung des Ortes vom Castral und der angrenzenden natürlichen sumpfigen Zone sind verdoppelte archäologische Forschungsarbeiten einer Restaurierung der Überreste begonnen worden.

Von hier wird in einigen Jahren derselbe Spaziergänger die Bedeutung und die Organisation dieses verstärkten Schlosses besser begreifen, das den Zugang der Herren von Faucigny am See und der Stadt von Hermance verteidigte. Und dies in einem politischen Zusammenhang zwischen den Grafen von Genf und den Herren von Faucigny und dem Hause von Savoyen. Momentan werden ein Teil der Gräben sowie ein Teil der Ecktürme und der Tür freigesetzt und finden ihr monumentales Aussehen wieder. Die Arbeiten sind noch im Gange. Eine Nutzung und ein didaktischer Parcours ist später vorgesehen.

Geschichte

Das verstärkte Schloss Rouelbeau, zuerst aus Holz errichtet, danach aus Steinen, während des ersten Viertels des 14. Jahrhunderts, garantierte den Zugang zur neuen Stadt Hermance, einmalig als Zugang zum See für die Herren von Faucigny. Es spielte weiterhin diese wichtige Verteidigungsrolle bis 1355, als die geopolitische Neuorganisation der Region ihm seine Daseinsberechtigung wegnahm.

Auf dem Territorium der Gemeinde von Meinier, etwa sieben Kilometern vom historischen Zentrum der Stadt Genf und am linken Ufer des Genfer Sees sind die Ruinen des Schlosses Rouelbeau heute in einer kleinen Insel von Grün vergraben. Als letzter Zeuge der mittelalterlichen Militärarchitektur im Genfer Land, hat dieser Ort schon immer das Interesse der Bevölkerung hervorgerufen, selbst als er aufgegeben wurde bis, erst kürzlich, die Verwirklichung eines Neubelebungsprogramms einer angrenzenden sumpfigen Zone dem Castralen Standort eine einmalige Gelegenheit für die Hervorhebung eines globalen Kulturguts anerbot, das die Kultur und die Natur verbindet. Es wurde dann beschlossen, ein ausgedehntes Projekt für Restaurierung der Überreste zu unternehmen, Dem gehen archäologischen Ausgrabungen voraus, die die Entstehung des Schlosses begreifbar machen sollen.

Zur gleichen Zeit hat eine Forschung in den Fundus der Archiven wertvolle Auskünfte geliefert. So weiss man, dass die Erbauung des Schlosses Rouelbeau von Ritter Humbert de Choulex am Montag, den 7. Juli 1318, vollendet wurde. Im Laufe des folgenden Jahres, erhielt Hugues Dauphin, Herr von Faucigny, dieses Bauwerks, das zweifellos der Sitz des Schlossherren wurde. Diese verstärkte Position spielte dann eine strategische Rolle, indem sie den Zugang zur neuen Stadt Hermance für die Herren von Faucigny garantierte, dessen Territorien von hier aus einen engen Gang bildeten, der hauptsächlich durch den Besitz der Grafen von Genf abgegrenzt wurde. Wir werden uns auf zwei wesentlichen historischen Informationen für die Kenntnis und das Verständnis des Ortes fokussieren: eine Beschreibung erwähnt ein Schloss aus Holz, anvertraut in einer vom 21. April 1339 aufgestellten Akte; und der Eingang dazu im Besitz der Faucigny durch den Grafen Amadeus VI von Savoyen am 5. Januar 1355, die somit das Ende der Feindseligkeiten zwischen diesen beiden Häusern markiert.

Ab dann gibt es zwei Hypothesen. Eine besteht darin zu sagen, dass das ursprüngliche Schloss, das in 1318 gebaut wurde, nicht das sei, von dem man die heutige Ruine, bewundert, sondern ein Landhaus aus Holz war. Die andere hebt hervor, dass die gemauerte Festung, die darauf folgte, aus der Zeit nach 1339 und sicher vor 1355 stammte, da man die Notwendigkeit einer solchen Erbauung nach diesem Datum nicht erklären kann, im Herzen eines Territoriums lag, dessen Stabilität leider durch seine geopolitische Neuorganisation gewährleistet wurde.

Aus dieser Erkenntnis, die in den archivierten Dokumenten zusammen getragen wurde, wurden auf dem Territorium des Schlosses Ausgrabungen unternommen.  Die erste im Jahre 2001 entdeckte in der südwestlichen Ecke des Verteidigungsvierecks, in etwa 1,60 m Tiefe, eine Besetzung und Strukturen, die die Existenz einer Holzarchitektur enthüllen, wie es das Dokument von 1339 erläutert. Unter den Gegenständen, die zu Tage gebracht wurden, ausser der aussergewöhnlichen Entdeckung einer Bulle des Papstes Innocent IV, dessen Pontifikat von 1241 bis 1254 dauerte, zählt man eine Reihe von Armbrüsten, Fragmenten eines geschmückten bleihaltigen Kruges aus Glaskeramik sowie ein anonymer Denier vom Bischof von Lausanne. All diese Gegenstände können ins Ende des 13. Jahrhunderts und in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück datiert werden. Die zwei Arbeiten der Jahre 2002 und 2003 wurden ausgerichtet auf die Freisetzung der Gräben und der Mauern, Gärten im Süden und Osten, sowie die Ecktürmchen. Die gewaltige durchgeführte Arbeit erlaubt bereits dem Besucher sich der Monumentalität des Verteidigungswerkes bewusst zu werden, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Schlosses. Die Erhaltung der Reste und ihre Nutzung, eines der Hauptpunkte des Projekts, und die Versuche der Konsolidierung der Mauer wurden gleichzeitig unternommen.

Bibliographie

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