Graubuenden - Les Grisons :
BURG HASELSTEIN
über Zillis am Hinterhein
Aufnahme von Nordosten am Martinstage 2003. Im Vordergrund die neue Vorburg mit dem unterirdischen Kulturgüter - Schutzraum für das Burgenarchiv Graubünden. Hinter der Kernburg von 1273 das Dorf Zillis.
- 1273 Heinrich von Reischen, ein bischöflicher Dienstmann, baut Haselstein als Ersatz für den eng gewordenen Turm jenseits der Vidosschlucht. Der alte Turm wird aufgegeben. Die geräumigere neue Burg Haselstein wird in wenigen Monaten unter Zeitdruck erbaut, Fundamente fehlen. Das wird sich noch rächen.
- 1340 ca. Ausmalung eines Saales des Südpalas durch den „Waltensburger Meister“.
- 1350 ca. Auflassung der Burg nach Einsturz der fundamentlosen Talfront des Südpalas. Beginn des Zerfalls. Die Herren von Reischen bauen als Ersatz im Dorfe Reischen ihre dritte Burg.
- 1891 J. R. Rahn zeichnet die spärlichen Mauerreste der Ruine.
- 1968 Kauf der Parzelle mit 1725 Quadratmetern durch den Archäologie-studenten FWN, Beginn der wissenschaftlichen Grabung.
- 1972 Abschluss der Grabung. Beginn der Rekonstruktion der Kernburg mit dem Steinmaterial der Ruine. Entdeckung und Wieder-eröffnung des mittelalterlichen Tuffsteinbruches der Burg.
- 1973 Energieversorgung und Telefonanschluss. Erstes Dach.
- 1975 Bewilligung einer biologischen Kläranlage. Zweites Dach.
- 1992 Bewilligung der Oekonomiebauten der Vorburg durch den Kanton.
- 1993 Bewilligung und Bau der privaten Zufahrtsstrasse.
- 2001 Gründung der gemeinnützigen kulturellen Stiftung PRO CASTELLIS als Nachfolgeorganisation für den erbenlosen FWN. Die Stiftung wird nach dem Tode des Erbauers den offenen Kulturbetrieb weiterführen und das Burgenarchiv Graubünden im eigens dafür gebauten Kulturgüter-Schutzraum betreuen.
- 2004 Die Melioration ist abgeschlossen: Die Burgparzelle umfasst nun 92‘094 Quadratmeter. Der Student von 1968 ist immer noch am Lernen. Er ist unterdessen 61 Jahre alt und weiss geworden.
Bibliographie