Riom ist vermutlich aus einer römischen Siedlung, die bis zum Frühmittelalter überlebte, hervorgegangen. 831 n. Chr.ist z.B. die Rede von einem grossen Königshof " curtis in Riammes" zu dem auch die Kirche gehörte.
Kaiser Arnulf schenkte diesen Hof und Kirche einem gewissen Ruotpert, dieser wiederum gab die Güter an ein Kloster Lorsch weiter. Danach ging der Besitz an die Edelleute von Wangen / Burgeis über, die die Burg 1226 / 1227 bauten. Sie sollte den Burgherren Albero und Bertold von Wangen als Verwaltungssitz dienen für ihre Besitzungen in Surses, Ems und Chur. Sie selber stammten aus dem Südtirol, dem oberen Vinschgau, wo sie zu den mächtigsten Geschlechtern der Zeit gehörten.
Ein Bruder der Burgenbauer war Bischof von Trient.
Die Burg von "Reams" war für damaligen Zeiten sehr herrschaftlich und damit Ausdruck der Macht seiner Erbauer:
Der Turm ist sechs Geschoss hoch, Ebenerdiger Eingang gegen den Palas hin. Eine zweite Türe im 3. Geschoss. Das Innere des Turmes war nicht bewohnbar.
Der Palas war ursprünglich zwei Geschoss hoch. Die Erhöhung um ein weiteres Geschoss erfolgte nicht viel später. Ursprünglicher Eingang im 2. Geschoss, versehen mit einer Aussentreppe. Der ebenerdige Eingang wurde später angebracht. in der N-Wand im 2.Geschoss Reste eines erkerartig auf Holzkonsolen ruhenden Backofens. Das ursprüngliche Dach war ein flaches Giebeldach, das vom Zinnenkranz überragt worden war.
Die Burgherren starben schon bald nach Baubeginn: Bertold 1230, sein Bruder Albero 1237.
Ihre Nachkommen verkauften die Burg 1258 an das Hochstift von Chur. Während den folgenden 2 Jahrhunderten wurden Riom und das Bischöfliche Schloss zum wirtschaftlichen Zentrum des Tals. Daran waren vor allem die wichtigen Verkehrswege über den Julier und den Septimer ausschlaggebend. Der Hof Riom war von jeher Umschlags - und Zollstation. Der Bischof von Chur als Landesherr hatte somit das Recht der Gerichtsbarkeit. Dieses Recht wurde gewöhnlich einem Ritter übertragen oder verpachtet. So amteten Mitglieder der Familien Demarmels und De Fontana als bischöfliche Verwalter oder Vögte in Riom.
Im Jahr 1492 ging die Burg und die richterliche Gewalt an Benedikt Fontana.
Nach der Ilanzer Disputation von 1526 musste der Bischof von Chur auf seine weltlichen Herrschaftsrechte verzichten. Der Wechsel vom bischöflichen Feudalstaat zum souveränen Staat vollzog sich nur nach und nach. Das Hochgericht Surses kaufte sich erst 1552 von der bischöflichen Herrschaft los. Von da an wurden der Vogt und die Richter, welche nicht mehr in der nach und nach vervallenden Burg wohnten, vom Volk gewählt. Sicher ist jedoch, dass nach wie vor das Hochgericht in der Burg tagte und dass hier auch Hexenprozesse stattfanden, dass Hexen im Turmgefängnis gefoltert wurden.
Die Mauern verfielen in der Folge immer mehr und als man nach einem Dorfbrand 1867 das Dach entfernte, um Holz für den schnellen Wiederaufbau zu gewinnen, waren Turm und Burg dem Verfall preisgegeben.1936 wurden erste Renovationsarbeiten an Fenstern und Breschen getätigt. 1973 wurde die Burg neu bedacht mit ca. 200'OOO Lärchenschindeln.
Heute wird in der Burg wieder gebaut. Mit Bühne, Zuschauersitzen und anderem mehr wird sie einer neuen Bestimmung gerecht sein:
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