Graubuenden:
Schloss San Peder (en français)

Sent

Geschichte

Eine Kaiserschenkung von 930 erwähnt eine Kirche von Sent: dabei könnte es sich um das erste Heiligtum auf dieser Stelle von Sankt Peter handeln. Der ganze Gipfel des Hügels wurde abrasiert, vermutlich vor der Konstruktion des derzeitigen Heiligtums im 12. Jahrhundert. Zum selben Zeitpunkt (oder nachdem die  Arbeiten an der Kirche vollendet wurden), begann der Bau des feudalen Turmes, der heute einer edlen Familie des Ortes zugesprochen, den "Herrschaften von Sindes", und in 1660 erwähnt wurde. Die Texte schweigen hinsichtlich des Turmes, der am Ende des Mittelalters aufgegeben und später als Baumaterial diente,  und somit niedergerissen wurde.

Beschreibung

Die Kirche des Sankt Peters wäre somit die erste Pfarrkirche der Region gewesen. Mit ihrem feudalen Charakter hätte sie diesen Titel jedoch im 12. oder 13. Jahrhundert zugunsten der aktuellen Pfarrkirche vom Sankt Laurent im Dorf verloren. In 1340 wird sie als einfache Kapelle zitiert; nach der Reform wurde sie verlassen und ab dem 17. Jahrhundert begann der Ruin. Der Dichter Peider Lansel erwarb die Stelle Anfang unseres Jahrhunderts und richtete sein Arbeitszimmer im Kirchturm ein. Die ersten Sondierungen des Hügels wurden im Jahre 1937 durch Lansel selbst ausgeführt. Neue Sondierungen und Konsolidierungen fanden im Jahre 1972 statt.

Entgegen der damaligen Annahmen, war der Berg des Sankt Peters nicht als Zitadelle oder Zuflucht während des ersten Millenniums eingerichtet worden, sondern hatte sich einfach im 12. und 13. Jahrhundert als eine feudale Errichtung geeignet. Die Kirche auf dem Gipfel des Hügels stand vermutlich bereits vor dem niedriger gelegenen feudalen Turm. Die Mauern am Ende des Seitenschiffes und der Apsiden sind teilweise noch erhalten, der Kirchturm an der Seite ist noch intakt.

Die Seitentür des Kirchenschiffes und die anliegenden Buchten sind charakteristisch für das späte römische Zeitalter. Das gleiche gilt für die schöne Steinverkleidung, die den Umfang der Apsis ausstattet: ein aussergewöhnlicher Luxus für eine Bergkirche. Der Chor wurde gewölbt: man bemerkt noch den Beginn des Schornsteines auf der Höhe des Tores, der die Apsis schmückt. Die Spuren von Fresken hier wurden später angebracht (Quattrocento).

Der Kirchturm im Norden des Kirchenschiffes wurde durch eine zweite Tür zugänglich. Die fünf Stockwerke des Turmes werden von Arkaturbrettern zusammengefügt und auf drei Seiten von Friesen aus Sägezähnen artikuliert. Das vierte Stockwerk ist von eingerahmten doppelten Buchten mit blinder Arkatur durchbrochen, das Fünfte, in dem sich das  Arbeitszimmer des Dichters befand, wurde mit seinen grossen Buchten unter Bögen und seinem Dach bis zum Anfang unseres Jahrhunderts erhalten.

Die Grundmauern eines massiven und starken Turmes mit einem viereckigen Grundriss wurden direkt am Südhang der Kirche freigelegt. Angesichts dieser Maurerarbeit, die mehr als 2 Meter dick waren, kann es keinen Zweifel mehr am feudalen Charakter des Schlosses geben! Grundmauern dieser Grösse hätten leicht einen Turm mit mindestens der gleichen Höhe des Kirchturms getragen, der als ständige Wohnung für seine Eigentümer eingerichtet wurde. Eine Umfriedungsmauer vervollständigte die Verteidigungsmassnahmen.

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles