Der Johanniterorden
entsteht im 12. Jahrhundert zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem. Er setzt sich zur Aufgabe, Heiliglandpilgern Herberge und bewaffneten Schutz zu gewähren und die heiligen Stätten gegen Übergriffe der Mohammedaner zu verteidigen. 1522 verlegte der Orden seinen Sitz nach Malta, woher der Name Malteser stammt. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts werden auf dem Gebiet der heutigen Schweiz mehr
als zwei Dutzend Johanniterhäuser (Kommenden) gegründet. An der Spitze eines Ordenshauses steht ein Komtur. Heute sind drei Zweige, der katholische Malteser-, der evangelische Johanniter- und der anglikanische Orden von St. John karitativ tätig.
um 1180 Die Johanniterkommende wird - wie man annimmt - durch Ritter Rudolf von Hohenrain gegründet.
1182 Die Kommende wird in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt.
13. Jh. Die Kommende erlebt ihre Blütezeit als Pilgerherberge und Verwaltungszentrum eines ausgedehnten Güterbesitzes im Seetal und seiner weiteren Umgebung. Ordenspriester betreuen die zur Kommende gehörende Pfarreien Hohenrain/Kleinwangen, Römerswil, Aesch, Abtwil, Dietwil und Seengen.
Bau des Wohnturmes Roten. Er ist der älteste erhaltene Profanbau und das ein- drücklichste Zeugnis der Ritterzeit im Kanton Luzern.
14. Jh. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führen zu Güterverkäufen und Verschuldung.
1413 Im Burgrechtvertrag wird die Kommende unter das Schutz- und Aufsichtsrecht von Luzern gestellt.
1472 Hohenrain übernimmt die Verwaltung der Johanniterkommende Reiden.
1807 Der Untergang der Alten Eidgenossenschaft (1798) und die Aufhebung der geistlichen Fürstentümer in Deutschland (1803) leiten das Ende der Johanniterkommende ein. Um zu verhindern, dass Hohenrain an ein ausländisches Fürstenhaus fällt, übernimmt der Kanton Luzern das verschuldete Ordenshaus und dessen Güter. Der Komtur erhält eine angemessene Rente.
1819 Der letzte Komtur Johann Freiher von Ligertz stirbt am 29. Mai in Hohenrain.
1847 Kaplan J. Grüter eröffnet mit 23 Kindern in der ehemaligen Kommende die Kantonale Taubstummenanstalt.
1873 Schwestern von Ingenbohl werden zur Mitarbeit in Erziehung, Bildung und Haushalt berufen.
1889 Im neuen Erziehungsgesetz wird eine Anstalt für den Unterricht und die Erziehung von schwachsinnigen bildungsfähigen Kindern gefordert.
1904 Der Grosse Rat bestimmt, dass diese Einrichtungen in Hohenrain entstehen.
1906 Im neuen Schulhaus mit Internat und Kapelle werden hörbehinderte und schulbildungsfähig geistigbehinderte Kinder in zwei Abteilungen unterrichtet und betreut.
1961 Vier Wohnpavillons mit 16 Gruppenwohnungen und einer zentralen Küche erweitern die Anlage.
1963 DIE KIRCHENGEMEINDE TRITT DEM KANTON DIE BAROCKE JOHANNITERKIRCHE MIT PFARRHAUS, SIGRISTENHAUS, FRIEDHOF UND UMGELÄNDE AB.
1966 Der Name Erziehungsheim Hohenrain wird in Kantonale Sonderschulen Hohenrain abgeändert.
1972 Bischof Hänggi weiht die restaurierte Johanniterkirche als Heimkirche ein.
1980 Die Erweiterungsbauten werden im Beisein von Bundesrat Hürlimann feierlich den Sonderschulen übergeben.
1986 Im Rahmen des Jubiläums 600 Jahre Stadt und Land Luzern wird der restaurierte Turm Roten, mit Rittersaal und Bibliothek für Gemeinde und Schule, der Öffentlichkeit übergeben.
2001 Namensänderung in "Heilpädagogisches Zentrum Hohenrain" Neue Klasse: Sprachheilschüler/innen
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