Neuchâtel : Schloss Colombier (en français)

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Heute mehr als Kaserne als historisches Monument bekannt, erhebt sich das Schloss Colombier 6 km südlich von Neuchâtel.

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Gewisse Urkunden lassen vermuten, dass die Herren von Colombier eines Stammes waren mit der mächtigen Familie von Estavayer, die am Südufer des Neuenburgersees ihre starken Häuser hatte, sich in verschiedene Zweige spaltete und politisch zeitweise eine einflussreiche Rolle spielte.

Weniger in Erscheinung traten im Lauf der Geschichte die Herren von Colombier. Wann sie diese kleine Herrschaft erworben hatten und auch welche Weise ist unklar. Auch steht nicht fest, ob die Burg schon vor ihrem Auftreten existierte. Bauliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Feste schon im 12. Jahrhundert wenigstens teilweise bestanden hatte. Das Nordufer des Sees war bereits zur Zeit der Römer besiedelt. Auch zur Burgunderzeit hatten hier, nach Grabfunden zu schliessen, Menschen gewohnt. Ins 12. Jahrhundert reicht auch der Bau einer Kapelle zurück. Von der alten Burg blieb recht wenig erhalten. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie mehrmals umgebaut und vergrössert. Den letzten grossen Umbau erlebte sie gegen 1500. Damals wurden die meisten alten Gebäulichkeiten niedergelegt, und ein mächtiger Neubau kam an ihre Stelle.

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Ohne eine selbständige Politik zu betreiben, schlossen sich die Herren von Colombier eng an die Grafen von Neuenburg an. Erstaunlich dabei ist die Tatsache, dass sie neben den mächtigen Nachbarn und Beschützern ihre Unabhängigkeit bewahren konnten. Im Dienst der starken Grafen findet man die Colombier in verschiedenen Stellungen, auch als Schlossherr von Valangin und als Gesandte zu den eidgenössischen Orten.

Als der männliche Stamm 1488 erlosch, gelangten Schloss und Herrschaft mit der Erbtochter an die Herren von Chauvirey aus Burgund. Diese brachen die alte Burg ab und begannen den Neubau des Schlosses. Doch auch diese Familie hatten keinen langen Bestand. In der dritten Generation ging die Herrschaft durch Heirat an Hans Jakob von Wattenwyl über, der den Neubau vollendete. Später trat er in französische Kriegsdienste, wurde 1525 bei Pavia verwundet und gefangen genommen, kehrte nach seiner Freilassung nach Bern zurück und verheiratete sich mit Rose de Chauvirey. Er wurde Stammvater der burgundischen Linie de Wattenwyl. Seine Söhne Gerhard und Niklaus wanderten nach Burgund aus. Niklaus erwarb vom Herzog von Savoyen die Herrschaft Versoix, nachdem er mit seinem Bruder die Herrschaften Colombier und Bevaix dem Herzog von Longueville verkauft hatte. Der Erlös betrug 60'000 Gulden.

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Marie von Bourbon, Prinzessin von Neuenburg, kaufte das Schloss Colombier mit seinen Territorien in 1564, um den Steuereinnehmer unterzubringen; aber die Prinzen kamen auch und blieben dort, als sie ihre Grafschaft von Neuenburg besuchten. Einer von ihnen, Heinrich II von Orleans Longueville, der eine Tagesreise hinter sich hatte, fand seine bestürzte Untertanen aufgrund einer Schuld, die die schlechte Verwaltung des Bürgermeisters auf sie lastete. Ein guter Prinz, Heinrich befreite sie von dieser Schuld, unter der Bedingung, dass sie die Bäume pflanzten, die die drei Alleen vom Schloss zum See begrenzten.

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Nach dem Tod von Marie von Orleans, Prinzessin von Neuenburg und von Valangin,  ging das Fürstentum von Neuenburg, darunter auch Colombier, zu Preussen über. In 1806 gab Napoleon es dem französischen Marschall, Berthier. Aber im Wiener Kongress in 1815 wurde Neuenburg zum Schweizer Kanton, aber blieb preussisches Fürstentum. Schliesslich in 1848 befreite sich der Kanton Neuenburg von jeder Verbindung mit Preussen.

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Kurz danach wurde das Schloss in eine Kaserne umgewandelt. Eine Assoziation unternahm die Restaurierung, indem sie dort ein Museum einrichtete. Man bestaunt besonders den weiten Rittersaal, der im Jahre 1919 mit Fresken von Maler Charles L'Eplattenier geschmückt wurde.

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles