Im Mendrisio zwischen dem Via Pontico Virunio und dem Via alle Torre findet man einen der prächtigsten barocken Paläste Tessins, das Palazzo Pollini, das seit neuen und sehr wichtigen Restaurierungsarbeiten seine Schönheit wieder auflebt. Seine Fassaden sind besonders erstaunlich mit Malereien in Trompe-l'oeil Optik geschmückt. Diese ausgedehnte architektonische Komposition und ihr Garten nahmen Form an zwischen 1719 und 1720. Man erfährt mehr über die Identität seines Baumeisters im Namen von Aurelio Nicolo Torriani. In 1792 ging der Palast zum Grafen Gaetano Pollini de Mendrisio über.
Der Grundriss ist komplex, da er zwei Flügel in Lauf einer unterbrochenen Achse anordnet. Vom Bruch der Flügel entspringt, in Richtung der Via alle Torre, eine Esplanade (Piazza Carrobbiello). Die hintere Fassade zeigt zweieinhalb Stockwerke, die den Akzent auf das Erdgeschoss konzentrieren, wo zwei gewölbte Tore von Balkonen mit geschmiedeten Eisen überdeckt werden. Zum Rahmen des gewölbten Tors: hinter ihm profiliert sich ein zweiter Türstock oder fiktives Relief, das oberhalb der Volute ein Bündel von Waffenkriegswaffen, Bannern, Äxten, Hörner, Kanonen und Lanzen zeigt. Ein Tuffstein Brunnen in der Nische besetzt das Intervall zwischen den beiden Toren. Die Fenstereinfassungen waren selbst sehr reichlich bemalt. Ein Fenster begleitet das Tor, und umgibt sich mit einem gemalten und gesickten Steinrahmen. Der Schlussstein krümmt sich in drei konkaven Kurven. Der Künstler liess die Enden mit einem zweiten Schlussstein, ebenfalls profiliert, der mit Vasen geschmückt ist. Was die zentrale Biegung betrifft, so wird sie von einer ovalen Kartusche in einem Blattrahmen und Voluten gekrönt.
Die zweite, längere, Fassade zur Strasse hin, steht an der Via Pontico Virunio, leicht in der Schräge. Nach einem ersten Stockwerk mit Tor, das wie eine Art Sockel steht, erheben sich zweieinhalb Stockwerke mit symmetrischen Reihen von dreizehn Fenstern. Auf dieser Vorderseite ebenfalls entwickeln die gemalten Fenstertürstöcke eine grosse Motiv-Vielfalt. Die hintere Fassade des ersten Flügels, an der Hofseite, verbirgt in der Ecke des Gebäudes eine toskanische Säulenhalle. Die Fassade am Hofe, wie die zur Strasse hin, hat zehn Fenster auf seinen zweieinhalb Stockwerken. Auf dem Modell der Fenstereinfassungen und Türen eignet sich die Bogenrundung der Säulenhalle für eine reiche Dekoration in Trompe-l'oeil Optik, von Mitgliedern der Architektur, mit Voluten, Schalen, Medaillons und Girlanden - noch muss man sagen, dass die architektonischen Motive überwiegen: so sieht man wiederholt Kranzgesimse, in Voluten umgebogene dekupierte Profilleisten und Kartuschen. Der Hof schliesst sich auf einen fiktiven Portikus, gemalt an einer Mauer, der, auf zwei Stockwerken, das Motiv der toskanischen Säulenhalle reproduziert, die ihm gegenüber steht. Eine gemalte Brüstung verteilt abwechselnd Säulchen und geblümte Vasen über den feinen Kolonnen und den ausgedehnten flachen Wölbungen, die sich von der einen bis zur anderen Ecke erstrecken. Der Blick verliert sich in diese perspektivische Malerei.
Gehen wir zum zweiten Flügel und besonders zu seiner Fassade auf Gartenseite. Als Bauwerk der herrschaftlichen Architektur, etabliert vor dem ersten Flügel, besteht es aus drei Etagen mit sechs symmetrischen Fenster- oder Tür-Öffnungen. Im Erdgeschoss wird die zentrale Achse durch zwei gewölbte Tore erhöht, die mit skulptierten oder gemalten und geschmückten Voluten ausgestattet wurden. Eine Konstruktion mit zwei Fenstern steht über dem Niveau des Daches. Zwei untergeordnete Pavillons von der Breite der beiden Fensterachsen flankieren den zentralen Körper. Auch hier werden alle Fenstereinfassungen mit Überfluss gemalt. Das Innere des Flügels wird durch vier Zimmern mit gemalten Gewölben besetzt. Die gegen 1800 ausgeführten Fresken zeigen Themen aus der Mythologie, wie Herkules und Cérès. Der Aussichtspunkt trägt eine kostbare Holzdecke, auf der man gemalte Motive der Dekoration der Fassade, wiederfindet, Voluten, Schalen, Blumen, Blättern und Zierleisten.
Fu il conte Aurelio Nicolò Torriani, dell'illustre casato, a sollecitare negli anni 1715-20 la costruzione di questo palazzo, di architetto ignoto. Morto il Torriani, il palazzo passò ai Confalonieri che l'abitarono per qualche tempo e poi nel 1792 lo cedettero ai Pollini. In seguito vennero altri proprietari, finché nel 1963 la municipalità decise di acquistarlo per farne la sede degli uffici comunali, ma il popolo la smentì con un referendum. Intanto il palazzo, passato alla Giumen Anstalt di Vaduz, deperiva fino a quando ottimi restauri diretti nel 1976 dall'architetto Lino Caldelari gli hanno ridato l'originario splendore. Il palazzo è formato da due corpi architettonici congiunti: il primo mette in bella mostra le sue facciate sulla piazzetta e sulla Via Pontico Virunio, il secondo guarda sul giardino. Le facciate sono ritmate dal regolare succedersi delle finestre, assecondando un ideale di semplicità caro al neoclassicismo incipiente. Si può però riconoscere l'influsso del gusto rococò nella decorazione che le ravviva con la sua grazia raffinata. Elementi dominanti sono le conchiglie, le volute e i vasi di fiori dipinti attorno a tutte le finestre con colori sfumati, quasi di tenero pastello. A incrementare ulteriormente la leggerezza elegante contribuiscono gli orecchioni a spirale che danno rilievo ai portali di ingresso e i balconcini in ferro battuto, con le loro volute intrecciate come un ricamo.
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