Gebiet von La Doges bei la Tour de Peilz (en français)



Weitere Luftaufnahmen von La Tour de Peilz

Was ist der Ursprung des Namens dieses Ortes, der sich im Osten des Crausaz Hügels über Béranges unterhalb des Standortes von Villard, Nachbar der Konjunktion der Gemeinden Tour-de-Peilz, Saint-Légier-La Chiésaz und Blonay befindet? Er stammt vermutlich aus dem Dialekt Dausaz (Abhang). Dausaz oder Doza in 1161 war auch ein grosses Gebiet, früher herrschaftliches Gebiet, einer halben Meile von Oron, Eigentum der Joffrey und auch, so scheint es, der Familie Doges andernfalls Duclos.

Man verbindet in der Tat das Gebiet Tour-de-Peilz mit dem Namen der Familie Doge oder Doges, eine Familie, die ursprünglich aus den Territorien der Abtei von Saint-Maurice in Wallis stammte, die sich in Bex niederliess; zur Mitte des 15. Jahrhunderts in Oron dann in Vevey und in Tour-de-Peilz. Doges, das Land oberhalb des Turmes, das keinen Bezug mit der Familie dieses Namens hatte, scheint jedoch, so genannt worden zu sein, nachdem es besagter Familie gehört hat. Eine Anerkennung von 1620 hebt hervor, dass eine Rebe, die zu Bernard Doges ("Dogaz") gehörte, "in Villard" "Doges" genannt wurde.

Man weiss jedoch, dass am 25. Februar 1663 der Edelmann Jehan de Joffrey von Vevey, Bürger von Tour-de-Peilz, das Gebäude bewohnen wollte, das er in Doges vollendete. Es handelt sich noch nicht um das Herrenhaus, das wir kennen, sondern vermutlich um ein Wohnhaus auf derselben Stelle, mit dem Turm, der bereits damals existierte und vermutlich die beiden Häuschen mit den schönen Mansarden-Dächern, die den Eingang des Hofes flankieren.

Wir besitzen eine Akte aus 1707, in der die Schwestern Anne-Magdeleine und Marie- Anne Joffrey, Töchter des Edelmannes Jehan, ihr Gebiet verkaufen, um die Schulden ihres Bruders zu begleichen. Dieser war Kapitän-Leutnant im französischen Dienst. Der Erwerber war Egrège Abraham-Augustin Michel, Bürger von Tour-de-Peilz, Justitiar in Vevey, der in 1711 das derzeitige Haus sowie die Scheune errichten liess. Anne-Magdeleine, eine der Töchter von Jehan de Joffrey war die Ehefrau von Victor Bourgeois, der Doktor der Medizin in der Region war.


Abraham-A. Michel verkaufte sein Gut zu einem Datum, das uns nicht bekannt ist, an Theodor Davel, einen Kaufmann aus Neapel. Das waren die ersten Berichte der Familie Palézieux mit dem Gebiet Doges. In der Tat war Theodor, der 1769 starb, der Bruder von Suzanne Dorothée de Palézieux, geborene Davel, die Ehefrau von Francois de Palézieux (1691-1750), Justicier in Vevey. Theodor Davel, dessen Abstammung man nicht kennt, übergibt seinem Neffen, Jean-François de Palézieux – genannt „Falconnet" (Vevey 1719 - Neapel 1784) aus Vevey, gegen 1740 seinen Handel in Neapel, um sich in Doges zurückzuziehen.

In 1764 verkauft Theodor Davel seinerseits Doges durch die Vermittlung von Herrn Dufresne, Regisseur von Vevey, an Albert-David Du Four (oder Dufour) von Château-d’Oex, ein Händler in Leipzig dann in Lyon. Das Gebiet, das damals wichtiger war als heute, umfasste mit Prélong und Crotton auch die Territorien in Béranges und in Vassin. "Das Haus“, schreibt Du Four, „ist von einem Appartement des Eigentümers besetzt, der Rest wird einem Fremden oder einer Prinzessin vermietet". Die Akte aus 1764 erwähnt auch "einen Turm, der in Appartements umgewandelt werden kann". Dieser Turm besteht bereits in den Plänen, und in den Akten aus 1707. Er ist wahrscheinlich älter und diente damals als Signalturm oder vielleicht als Windmühle!

Nach dem Tod von A. D. Dufour, am 30. September 1800, erbten seine Neffen Martin von Rossinière, die die Kinder seiner Schwester Rosa waren, die Gesamtheit und bildeten eine Erbengemeinschaft. Es handelte sich um den Gouverneur und Kapitän Abram-Béat und um seinen Bruder JeanRodolphe Martin. Letztere war als "Martin Dîme" bekannt: Pasteur in Mézières. Er wurde verhaftet, eingeschlossen, und dann durch Bern in 1790 entlastet, da er das fiskalische System Ihrer Exzellenzen kritisiert hatte. Im Waadtland insbesondere wurde der Zehnter auf Kartoffeln erhoben. Das Pasteur Martin starb in Doges in 1818.

In 1821, um ein langes Miteigentum zu beenden, verkauften die Kinder der Familie Martin, das heisst die Nachkommen von Abram-Béat und von Jean-Rodolphe das Eigentum an Abram-Francois de Palézieux, zuvor Devisenenmakler in Neapel und Ur-ur-Enkel von Francois de Palézieux. Der festgelegte und bezahlte Preis war 80'511 Schweizer Pfund. Abram-Francois de Palézieux (1775-1830), genannt « Falconnet ». Falconnet hatte 3 Töchter und 1 Sohn von seiner Ehefrau und Kusine.

Emilie Aimée- Henriette de Palézieux. (Die Ehe fand am 6. Oktober statt 1814):

Anna-Louise-Henriette (1818-1879) wurde durch die Hochzeit zur Frau de Watteville de Habstetten, mit zahlreicher Abstammung in der Schweiz.

Louisa-Anne-Charlotte (1822-1888) heiratete M. de Freudenreich und besass die schöne Landschaft von Beauregard bis Vevey. Ihre 3 Kinder hinterliessen keine Erben.

Olympe-Charlotte-Pauline (1828-1854) heiratete einen jungen französischen Diplomaten in Bern, den Grafen Edgar Siméon, dessen Abstammung in Frankreich fortbestehen bleibt: die Familien Montesquiou-Fezensac und Widor, von denen der bekannte Organiste Charles-Marie Widor (1845-1937) stammt.

Jean Francois Philippe (1816-1876), Rechtsanwalt, und einziger Sohn des Paares Falconnet-Falconnet, heiratete eine Baslerin, Frl. Salomé Ryhiner-Burckaard, „Saly“ benannt. Wahrscheinlich stammt von dieser Familie das Gitter-Tor und die Pfosten aus rotem Sandstein, sowie der grosse blaue Ofen im Erdgeschoss, 3 Holzstatuetten usw....

Diese Letzten hatten zwei Töchter und einen Sohn:

Blanche, ledig, wohnte in Rotonde, das heisst im Turm.

Elisabeth, ledig, wohnte im Priorat von Burier, wurde von Berthe, ihrer Nichte gefolgt, die ledig blieb.

Der Sohn, Maurice (1850-1941), Kavalleriekapitän, heiratete eine Genferin, Frl. Marie-Louise Du Pan-Revilliod (Landschaft von Morillon), die die Möbel von Doges erweiterte. Man kennt ihn besser unter dem Namen Maurice de Palézieux-Du Pan. Er war innerhalb des Veveyischen Ausschusses von Vieux-Vevey sehr aktiv. Er verwaltete mit seiner Ehefrau das Gebiet (Reben und Obstgarten). Sie gingen im Winter nach Genf; sie vergrösserten und modernisierten das Haus, indem sie unter anderem, den Balkon, der aus Granitplatten des 1. Stockwerkes besteht, hinzufügten. Das 3. Stockwerk wurde anfangs des 20. Jahrhunderts nach Plänen des Architekten Maurice Wirz bewohnbar gemacht. Sie verzierten den Garten, bauten im Jahre 1913 die zwei Eingangspavillons (Kopien derjenigen aus dem 17. Jahrhundert. Architekt: Adolphe Burnat), öffneten und bepflanzten die Allee, die den Zugang des neuen Weges Bulesses erlaubte (bis anhin erreichte man Doges über den Weg von Béranges). Sie empfingen viele, ihre Familie, Nachbarn und Freunde.

Von ihren 4 Kindern hatte keines Kinder gehabt. Berthe und Pierrette blieben ledig, Raymond starb mit 24 Jahren and der Tuberkulose. Jean de Palézieux (1888-1957), blieb lang ledig, heiratete aber trotzdem im Juli 1944 Frl. Odette Favre-Chaubert (1916-1997), geborene Jongny. Sie hatten keine Kinder. Als Odette Witwe wurde,  heiratete sie 1963 André Coigny (1925-1997), geboren in Vevey, Botschafter, Sohn von Charles Coigny, Architekt und von Margerite Gaudard, die ältere Tochter des Rechtsanwaltes Emile Gaudard, nationaler Berater, Abt-Präsident der Bruderschaft der Winzer, sehr aktiv bei den Winzer-Festen von 1905 und 1927.

In seinem Testament hinterliess André Coigny, er starb am 25. November 1997, der Gesellschaft öffentlicher Kunst das Gebiet Doges, der waadtländischen Sektion der Schweizerischen Heimatschutzes. So wurde es ein Zeuge der bürgerlichen Wohnung des 18. und 19. Jahrhunderts, das auch über einen Fonds von Odette und André Coigny-de Palézieux spricht. Der Weinberg wurde der Bruderschaft der Winzer vermacht, als Erinnerung an seiner Ehefrau Odette, an den Abt-Präsidenten André Falconnet im 17. Jahrhundert und an Louis Baron und Emile Gaudard, zwei Abt- Präsidenten im 19. und 20. Jahrhundert.

Dieses Gebiet umfasst mehr als 65'000 m2, von dem 17'000 m2 Weinberge sind. Mit unterschiedlichen Bäumen bepflanzt, wird ein guten Teil davon unter Schutz gesetzt.

André de Giuli

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles