Schloss Lonay (en français)

Weitere Luftaufnahmen von Lonay

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Aber, wer hat nun dieses Schloss Lonay bauen lassen? Die Allinges, die Praroman oder die Rosset? Ein Geheimnis. Man weiss nur, dass es aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts datiert.

Im Übrigen, verdient es wirklich die Bezeichnung als Schloss? Hören wir, was Albert de Goumoëns, dessen Vorfahren das Gebiet durch Ehe in 1678 erwarben, dazu sagt... "Meiner Meinung nach, schuldet dieses Gebäude, das weder klassifiziert noch eingetragen wurde als Inventar der geschützten Monumente, seinen Titel nur der Tatsache, dass die Goumoëns Schlossherren vom Dorf, dort während 256 Jahre wohnten. Im Übrigen gibt es auf demselben Hügel zwei Häuser, die aus dem selben Zeitalter datieren, in Ober und Unter-Roman, die mindestens genau so schön sind, wie das Schloss. Die Einheit der Stile lässt annehmen, dass der Architekt derselbe für die drei Gebäude war. Aber man kennt den Namen nicht... "

Les Roman

à Roman-Dessus et Roman-Dessous, au moins aussi belles que le château. L'unité des styles laisse supposer que l'architecte fut le même pour les trois édifices. Mais on en ignore le nom...»

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Eine Soldatenfamilie

Dank den geduldigen Forschungen vom Ingenieur Albert de Goumoëns, kann man die Geschichte des Gebiets von d'En-Croix andeuten, das in der Savoyerzeit ein Gebiet mit Rechtsprechung bildete, vor der Abtei des Joux-Sees und das durch einen Religiösen verwaltet wurde, mit dem Titel von Mestral. Damals bestand das Gebiet hauptsächlich aus Reben und wurde in 1503 vom edlen Jean de Mont an die Familie Colombier verkauft, die es in 1527 an den Kanonikern der Petite Collégiale von Vullierens gaben. Während der Berner Eroberung sequestrierten die neuen Meister des Waadtlandes das Eigentum als Gut der katholischen Kirche und übergaben es Francois d'Allinges-Monfort, Herr von Colombier, als Erweiterung seines Gebietes. Das Schloss erhob sich dort bereits, als in 1627 Isaac d'Allinges (Enkel des vorherigen), das Eigentum an Francois de Praroman verkaufte; in 1641 erwarben die Edelleute Rosset von Lausanne das Gebiet, um es durch Ehe siebenunddreissig Jahre später an Jean-Baptist von Goumoëns (1658-1720) zu überschreiben. Herr de Goumoëns-la-Ville, dieser Mann war zuerst Kapitän im französischen Dienst dann Oberst der Drachen aus Bern und dem Waadtland, ein souveränes Mitglied der Republik von Bern und Vogt von Orbe und Echallens. In 1715  erhielt er das erbliche Bürgerrecht von Lonay: der so genannte Zweig "von Lonay" der Goumoëns wurde so gegründet.Ohne Kinder aus der ersten Ehe, hatte Jean-Baptist von Goumoëns zwei Kinder von seiner zweiten Ehefrau, Louise d'Asperlin. Das Gebiet ging zum Älteren, Sigismond- Emmanuel de Goumoëns (1702-1777), selbst Mitglied des grossen Rates von Bern und Vogt von Avenches, der in 1723 Marie de Praroman heiratete. Das Gebiet kam danach zu Louis-Emmanuel-Antoine de Goumoëns (1724-1781), drittes Kind des vorherigen. Als Oberst, der ein Regiment im niederländischen Dienst befiehlt, wurde er an der Schlacht von Fontenoy verletzt. Louis-Emmanuel heiratete in 1752 Anne de Beausobre und der Sohn des Paares, Louis-Benjamin-Daniel von Goumoëns (1759-1816), auch Offizier in den Niederlanden, wurde zum Grafen ernannt vom Stadthalter (Gouverneur) von Holland, Guillaume III von Orange-Nassau.

Der Sohn des vorherigen, der die Gräfin Laure de Welderen in 1802 heiratete, hiess Georges-Henri de Goumoëns (1809-1887); es war auch ein Soldat, der das Gebiet erbte, bevor er zum Kapitän im Dienst des Königreichs von Neapel wurde, vor seiner Heirat mit Julie de Beausobre in 1838. Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder, darunter der älteste Sohn, Georges-Paul-Jules de Goumoëns (1840-1903), der Eigentümer des Gebiets von d'En-Croix wurde.

Dann begann die "zeitgenössische" Geschichte des Schlosses Lonay... Eine Geschichte, wie man sieht, die innig verbunden war mit jener der grossen Familie Goumoëns.

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Eine heftig diskutierte Vergrösserung

Der Bergingenieur, Direktor der Bergwerke von Ronchamp (in der Nähe von Belfort), Georges-Paul de Goumoëns, beherbergte seine zwei ledig gebliebenen Schwestern, im Schloss. Er selbst, der Emilie Forel in 1876 heiratete, hatte fünf Kinder: Alfred, Edouard, Marthe, Laure und Max. Diese grosse Familie verlangte viel Platz, Georges-Paul liess das Schloss in 1890 von einem Pariser Architekten vergrössern. Und die Gesamtheit nahm dann ihr heutiges Aussehen an: der schöne Hauptkörper, mit dem Dach an vier Seiten, wurde leicht Richtung Norden erweitert (indem er etwas über dem Hof hervorragt) mit der Konstruktion einer monumentalen Treppe senkrecht an der Fassade, die die alte ersetzte, die dort stand und besonders die Erbauung eines Anhangs mit viereckigem Turm, der den aktuellen Westflügel des Gebäudes bildet. "Wenn ich bedenke, dass der Pariser Architekt renommiert war,“ schrieb Albert de Goumoëns, „das fügt noch mehr zu meiner Enttäuschung hinzu. Diese Hinzufügung, so gar nicht ästhetisch, hat den Charme des alten Wohnsitzes zerstört!" Ebenso gross enttäuscht war seinerzeit der Meister der Orte: aus Hoffnungslosigkeit wollte Georges-Paul de Goumoëns, sein Eigentum verkaufen! Mitgenommen durch eine Krebskrankheit im Jahre 1903 profitierte er nicht lange von seinem vergrösserten Wohnsitz.

Priorität den Landesmänner

Als Erbschaft wurde das Schloss in 1934 an Hermann Bernhard, Restaurateur in Worb verkauft. Es war Alfred, der ältere Sohn von Georges-Paul de Goumoëns, der die Angelegenheit regelte. Aber warum dieser Verkauf? Weil der Wohnsitz seinen Eigentümern nicht mehr gefiel? Zweifellos. Aber wahrscheinlicher, weil er nicht praktisch und unmöglich zu heizen, trotz seiner Öfen und seiner Kamine: im Winter zogen sich die Goumoëns in Morges zurück.

Somit verkaufte man zuerst die Reben, dann die Pressen und den Keller und schliesslich das Haus.

Im Jahre 1952 verkaufte Louise Bernhard, die das Schloss nicht mehr wollte und Schwierigkeiten mit den Winzern hatte, an ihren Schwiegersohn, Dr. Hans Marti, damals Landarzt in Uettligen in der Nähe von Bern. "Als mein Grossvater mütterlicher Seite das Schloss im Jahre 1934 kaufte“, erklärt Jurg Marti, „war es seit fünfzehn Jahren geschlossen, und das Efeu war in die Fassaden eingedrungen. Aber man hat mir berichtet, dass viele Waadtländer es haben wollten, doch die Mittel dazu nicht hatten. Andere, mehr Vermögende, taten vieles, damit das Gebiet nicht in die Hände von Bern blieb... Aber die Goumoëns, der Zweig, der das Schloss Worb bewohnte - räumten schliesslich ihrem Landsmann "Zum Löwen" die Priorität ein!

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles