Bern: Schloss Courtelary - Le château de Courtelary (en français)

Courtelary

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Das Edelgeschlecht von Courtelary, das bereits im 12. Jahrhundert erscheint, besass als Dienstmannenfamilie der Grafen von Neuenburg keine eigentliche und eigene Burg, sondern eine sogenannte Maison forte im Dorfe Courtelary. Erstmals erwähnt werden im Jahre 1173 die Ritter Henri und Volmar. Wahrscheinlich gehörte jener Umbertus de Coralari (Cortolari ?), der bei der Teilung der neuenburgischen Ministerialen, 1214, der Linie von Neuenburg-Neuchatel zugeteilt wurde, ebenfalls dem Edelgeschlecht von Courtelary an.

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Diese Edlen sind sehr wahrscheinlich ein Zweig der Familie von Corgémont, die in Akten des 12.-15. Jahrhunderts erwähnt wird und deren Burg nach der Überlieferung auf einem südlich des Dorfes Corgémont vorspringenden Felsgrat bei der Lokalität "Chalmé" gestanden sein soll.

Aus dem Geschlecht von Courtelary stammten mehrere Chorherren zu St. Immer, sowie drei Meier von Biel: Ulrich 1356, Jean gen. Compagnet 1370/72 und 1381; Richard 1429. Die Familie hatte sich in mehrere Zweige geteilt, von denen der eine den Namen Compagnet führte, während ein anderer sich Haller oder Alart de Courtelary nannte. Aus beiden Zweigen waren vom 14. Jahrhundert an die einen Mitglieder im Dienste der Grafen von Neuenburg und Nidau, die andern dagegen waren Ministeriale des Bischofs von Basel. Schon vor den genannten Meiern (maires) von Biel waren Vertreter der Haller von Courtelary in bischöfliche Dienste getreten, indem sie Burglehen genommen hatten zu Neuenstadt und der dortigen Feste Schlossberg, wo sie von ca. 1320-1550 ansässig blieben. Andere Courtelary dienten dem Bischof als Kastellane auf dem Schloss Erguel.

Von grösserer Bedeutung aber ist jener Zweig, der sich als neuenburgische Ministeriale betätigte. Jean, genannt Compagnet, erhielt 1317 von Graf Rollin das Dorf Cormoret zu Lehen, ein Überbleibsel der einstigen Hoheitsrechte der Neuenburgergrafen im St. Immertal. Der Ritter Peter von Courtelary hatte es zu ziemlichem Wohlstand gebracht. Als treuer Diener seines geliebten Herrn schenkte er dem Grafen Rudolf III. von Nidau im Jahre 1335 all seine Güter und Einkünfte zu Mett, Biel, Ilfingen und Schaffis, erhielt sie aber auf Lebenszeit zurück als Lehen. Jean genannt Compagnet war 1345 Kastellan von Valangin und 1357-1365 Vogt (malre) von Neuenburg. Ulrich Haller de Courtelary treffen wir 1416 als Kastellan von Landeron, desgleichen Jean, 1461, der es zudem zur Würde eines Hausmeisters des Grafen Rudolf von Hochbergr-Neuenburg gebracht hat. - Die Familie starb aus mit Burkhard, Hauptmann in französischen Diensten, Sohn des Junkers François Haller de Courtelary und der Aenneli von Erlach. Er zog im Jahre 1555 als Hauptmann eines Fähnli aus Solothurn in französische Dienste nach Piemont, schrieb dort am 12. Oktober 1558, vom Fieber etwas erholt, noch einen letzten Brief, der als Testament gelten sollte, und muss kurz darauf gestorben sein.

Das Dorf Courtelary erhielt anfangs des 17. Jahrhunderts ein neues "Schloss", in dem Junker Petermann von Ligerz als neueingesetzter Vogt über das Erguel 1606 seinen Sitz in Courtelary nahm, und man hier das nunmehrige Gerichts' und Ver waltungsgebäude, die heutige Prefecture, erbauen liess.


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