Freiburg : Schloss Onnens (en français)

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Das obere Schloss wird zur Primarschule


Das obere "Schloss", das im Jahre 1950 zur Wohnung der Schulmeister geworden ist, ist ein Landhaus. Es datiert aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Das "Landhaus" ist der gebräuchliche Begriff für diese Art Gebäude - die oft nur im Sommer benutzt wurden - die für die Patrizier von Freiburg bestimmt waren. Diese waren reiche Landeigentümer, sowohl in Onnens wie auch an manchen anderen Stellen. Die Dorfbewohner nannten diese Wohnsitze " Schlösser", da sie die einzigen Häuser gänzlich aus Stein waren.

Zur Zeit der Konstruktion war der Eigentümer der Patrizier Francois Pierre Brunisholz, der alte Vogt von Saint Aubin, am 26. Februar 1783 gestorben. Er war der letzte Vertreter dieses Geschlechts. Während der schönen Saison bewohnten Patrizierfamilien von Freiburg das Schloss: von Weck von Onnens im 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts, dann die Familie von Marcel Von der Weid und sein Schwager, Pierre Aeby, nach dem eine Strasse in Freiburg benannt wurde. Im Jahre 1950 wurde es zum Eigentum des Schulkreises und das Schloss hatte Klassensäle in einem ausgestatteten Anhang an Stockwerk eines parochialen Saales. Dieser Anhang hat die Galerie ersetzt, die am Schloss lag. Der grossartige Park verschwand - leider! - bei dem Umbau des Schlosses.

Der Erste von Weck, vom Zweig von Onnens, war Charles-Francois-Xavier, gestorben in 1796. Dieser, bevor er Vogt von Estavayer-le-Lac von 1784 bis 1789 wurde, war Offizier im französischen Dienst. Sein Sohn (1794-1882), erbte unter anderem das ausgedehnte Eigentum von Onnens (das Schloss, wo er wohnte und das grosse Gebiet, das auch das Davaud-Ende umfasste). Louis von Weck war Mitglied einer Familie, die engen Kontakt mit der konservativen Partei pflegte. Er spielte eine wichtige Rolle beim Sonderbund Krieg und im Laufe des dritten konservierenden Aufstandes von Carrard gegen die radikale Regierung in 1853. Im Laufe seiner Militärbildung in Thun hatte er den künftigen Kaiser der Franzosen, Napoleon III, als Kamerad. Sein Malertalent war gut bekannt. Die Familie von Weck – wie sie oft genannt wird oder Weck, wie sie selber sagten, das heisst: ohne Partikel – prägte das Leben von Onnens. Sowohl Louis als auch sein Sohn Charles interessierten sich ganz für das lokale Leben; sie gehörten lange Zeit zu den kommunalen oder parochialen Räten. In zahlreichen Fällen, wenn sie Geldprobleme hatten, hatte die Gemeinde Rückgriff auf ihre Schlossherren für Anleihen. Charles von Weck (1837-1931), war Staatsberater von 1881 bis 1906. Danach wurde das Schloss während der schönen Saison von der Familie von Marcel Von der Weid bewohnt. Dieser war Staatsberater von 1914 bis 1937 und starb in 1948. Sein Schwager, Pierre Aeby, der Professor an der Universität war, Rechtsberater von Freiburg, Präsident des nationalen Rates im Jahre 1945, und Vorsitzender der Schweizerischen Konservativen Partei (SKP) war, verbrachte auch seine Sommer im Schloss von Onnens, bevor er in seinem schönen Eigentum im Dorf bei Lovens residierte. Er starb 1957.

Das untere Schloss

In seinem Werk von 1894 mit der Bezeichnung lokale Geographie nennt Léon Genoud das obere Schloss: das Weck-Schloss, und das unten: das Schlosses von Affry. Das Letztere ist momentan das Eigentum der Familie von Charles Chatagny. Es handelt sich um ein sehr schönes "Landhaus", das zunächst für Patrizierfamilien bestimmt wurde.

Am Ende des 18. Jahrhunderts wohnte dort Joseph Nicolas Bruno von Maillard, ein alter Banneret von Freiburg und alter Vogt von Farvagny. Er war Mitglied des Rates der Sechzig. Es handelte sich dabei um die sechzig Patrizierfamilien, die die öffentlichen Dienste monopolisierten. Danach gelangte das untere Schloss an Féguely, wahrscheinlich an Francois-Xavier, Bürger von Onnens in 1793, und es wird von einer Familie Gottofray bewohnt. Am 2. Mai 1811 wird es von Charles-Claude-Esprit von Rigot, Marquis von Montjoux und seiner Ehefrau Françoise-Catherine-Sabine von Agoult gekauft. Sie waren französische Royalisten, die in der Schweiz zur Zeit der französischen Revolution geflüchtet waren. Sie erwarben ebenfalls Riedera. Die Begräbnisstelen, die in ihre Erinnerung in der alten Kirche von Onnens standen, wurden im Jahre 1911 in einer Fassade der neuen Kirche wieder verwendet. In 1837 verkauften die Erben des Marquis von Montjoux das Eigentum an Marie-Julie-Barbe von Affry. In seinen Aufzeichnungen, die in den parochialen Archiven wieder gefunden wurden, notiert der Pfarrer von Onnens, Theodor Moullet, wiederholt verschiedene Spenden von Frl. Julie von Affry, von Freiburg, Eigentümerin von Onnens. Sie wurde 1863 in Freiburg beerdigt. In 1865 wurde dieses Herrenhaus von Louis-Francois-Nicolas Von der Weid gekauft. In 1876 kaufte der aus Noréaz stammender Landwirt Lucien Guisolan, das Meisterhaus und das Gebiet. Seine Tochter Eugénie heiratete Isidore Chatagny von Corserey in 1896. So gelangte das untere Schloss in die Hände der Chatagny, zuerst durch Isidore, dann Michel und schliesslich Charles.

Jean-Marie Barras

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles