Am Nodrand der Piazza ragt ein mächtiger Steiturm empor. Er wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Sitz der Feudalherrscher errichtet und dient seit dem 16. Jahrhundert als Rathaus und zugleich als Symbol der politischen Unabhängigkeit des Tals. Der nach 1650 hinzugefügte Versammlungssaal war Schauplatz der lokalen Rechtsprechung; über 200 Hexenprozesse wurden hier durchgeführt.
Die "Palazzi" bilden eine wichtige Sehenswürdigkeit des Borgo di Poschiavo. Manch einer hat sich gefragt, wie ein solch einheitliches und schmuckes Viertel in einem alpinen Tal entstehen konnte. Die Idee und die Ausführung der "Palazzi" sind eng mit der Persönlichkeit zweier Männer verbunden: Tomaso Lardelli und Giovanni Sottovia. "Die Idee, die mich zu diesem radikalen und damals schwierigen Unternehmen führte, tendierte dahin, mir und meiner Familie ein gesundes und angenehmes Wohnen zu ermöglichen, aber auch der Verschönerungswunsch meines Geburtsortes". So äusserte sich der damals 80-jährige Tomaso Lardelli in der Anfangs des Jahrhunderts verfassten Selbstbiographie.
Der Stil dieser Häuser ist von einigen Auswanderern eingeführt worden, nachdem sie zahlreiche Reisen nach Spanien gemacht hatten. Jetzt kann man auch verstehen, woher der deutsche Name "Spanisches Viertel" kommt. 1856 als der erste Stein gelegt werde sollte, traf zufällig der junge italienische Architekt Giovanni Sottovia in Poschiavo ein, der änderte die einfache Häuserreihe von Tomaso Lardelli in ein Viertel im neo-klassizistischen Stil mit einem Haus im venezianisch neogotischen Stil. -
Nach dem Bau der "Palazzi" sagte derselbe Tomaso Lardelli: "Der Architekt Giovanni Sottovia hat den Häusern ein festliches Kleid gegeben".
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